Kennt ihr sie auch? Diese Tage, wenn der Wecker klingelt, und man einfach keinen Elan hat, aufzustehen, weil man das Gefühl hat, dass sich heute eh nichts ändern wird, oder nichts Gutes passieren kann. Dieses Gefühl hatte ich heute morgen. Der Traum, den ich geträumt hatte, floss ohne Übergang in den neuen Tag hinein, und ich weinte mich ins Aufwachen. Der Wecker klingelte. Ich fühlte mich einfach schlecht und wusste zuerst auch nicht, wo ich war. Meine Träume sind sehr plastisch, sehr real. Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Heute war es ein Fluch.
Normalerweise kennt man es eher, dass man sich in den Schlaf weint. An ganz seltenen Tagen aber, da weint man sich wach. Vor Jahren, die ich an weniger als zwei Händen abzählen kann, hätte ich es mir in diesem Gefühl sehr heimisch gemacht. Hätte mich darin gesuhlt. Die Melancholie war mir Jahre lang mein liebster Freund. Aber dem ist nicht mehr so. Das Leben ist strahlend. Bunt. Auch wenn es Tage gibt, die einem trist und grau erscheinen. Sie sind allerdings nicht die Wahrheit.
Man muss sich dessen bewusst sein.